„Barrierearmut gehört in die Mitte der Gesellschaft“: Bernhard Daldrup im Austausch mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe

Barrierefreiheit oder Barrierearmut sind Begriffe, die schnell im Zusammenhang mit dem Bauen und Wohnen genannt werden. Tatsächlich stellt der Bund mit einem Förderprogramm für Maßnahmen zur Barrierereduzierung im Programm „Altersgerecht umbauen“ jährlich 75 Millionen € bereit, um zum Beispiel den Einbau einer bodengleichen Dusche, das Entfernen von Türschwellen oder den Einbau von Aufzügen zu erleichtern.

Auch die Mittel des so genannten „Wohnriesters“ dürfen für den altersgerechten Umbau oder die klimagerechte Modernisierung eingesetzt werden.

Im Gespräch mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW e.V. stellt sich aber schnell heraus, dass das Thema weit über die Bereiche des Wohnens und Bauens hinaus geht.

Deshalb hat die Bundesregierung mit der „Bundesinitiative barrierefrei“ am 30. November 2022 Eckpunkte für mehr Barrierefreiheit in Deutschland beschlossen, die für alle Ressorts der Bundesregierung gelten sollen. Dabei geht es auch um mehr Barrierefreiheit in der Mobilität, dem Gesundheitswesen und der Digitalisierung.

In der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW sind rund 135 Verbände von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen seit 1971 organisiert.

In dem Meinungsaustausch haben die Vertreter der AG ihre Erwartungen an die Politik formuliert. Im Kern geht es dabei immer um Einzelmaßnahmen, aber vor allem auch darum, dass Barrierearmut und Barrierefreiheit Zielgegenstände aller politischen Bereiche und aller politischen Ebenen vom Bund bis zur Kommune werden. Und nicht zuletzt auch ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft finden.